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Einbau eines Digital-Decoders (LE010XF) in eine Roco V60

Hier möchte ich kurz den Einbau eines Digital-Decoders in die V60 von Roco schildern.
Im Gegensatz zu der Einbauanleitung von Reinhard Mueller komme ich ohne jegliche Fräsarbeiten aus.
Allerdings verwende ich auch einen deutlich kleineren Decoder, nämlich den LE010XF von Lenz.
Da ich keine geeignete Kamera zur Verfügung hatte, verwende ich die Grafik aus der Anleitung von Roco.

Wer die Lok in zerlegter Form vor sich liegen hat, kann einige potentielle Einbaustellen finden. Beispielsweise in einer Aussparung im Balastgewicht, direkt unter dem Lokführer-Einsatz (war lange mein Favorit) oder die ziemlich gewagte Variante in der Mitte der Schaltplatine von Roco.

Aufgrund der Dicke des Decoders und der Maße bin ich von der Lokführer-Variante auf die Platinen-Version umgestiegen.
! Alle Angaben in dieser Info sind nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, für eventuelle Fehler, Beschädigungen, etc. bin ich nicht verantwortlich. Wer sich einen solchen Umbau nicht zutraut sollte solche Arbeiten von einer Umbauwerkstatt durchführen lassen. In jedem Fall erlischt jegliche Garantie durch diese Radikalmethode!

1. Nach dem Ausbau des Motors und des Getriebes: Auslöten der Widerstände, Dioden und des Kondensators.
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2. Eine Aussparung (roter Rahmen) in die Platine sägen. Ich habe hierzu einen Dremel mit einer Diamanttrennscheibe verwendet. Stinkt etwas, funktioniert aber sehr gut.
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3. Auf der Unterseite müssen zwei der Radstromkontakte mit einem Tropfen Sekundenkleber wieder auf der Platine befestigt werden.
Die Leiterbahn mit einem kleinen Fräser o.ä. an den mit einem grünen Punkt gekennzeichneten Stellen trennen.
Anschließend empfiehlt es sich, die Platine wieder einzubauen und den Motor wieder anzuschrauben.
Die Stromabnahme auf der unteren Seite (rote Linie) überbrücken. Achtung, auf der linken Seite auf die zweite Leiterbahn von unten löten!
Den gemeinsamen Rückleiter für die Beleuchtung (sofern gewünscht) verbinden (blaue Linie).
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4. Den Decoder mal probehalber einlegen. Zwischen Motorwelle und Decoderoberseite sollte ein Spalt von 1-1,5 mm verbleiben, ausserdem hat der Decoder bei mir auf jeder Seite so einige Zehntel Millimeter Luft. Wenn alles passt, die Kabel (siehe unten) an die entsprechenden Stellen legen und ablängen. Kabelenden abisolieren und verzinnen, anschließend den Decoder mit doppelseitigem Klebeband (moeglichst duennes verwenden!) in die Luecke einkleben. Aufgrund der Kante unter dem Decoder liegt dieser leicht schief, was aber nicht weiter tragisch ist. Nun mit viel Gefühl die Kabel anlöten.
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Bezeichnungen der Lötpunkte/Kabelfarben:

Nr. meine Anschlüsse richtige Anschlüsse (vermutlich)
1 blau blau
2 gelb weiß
3 weiß gelb
4 rot schwarz
5 schwarz rot
6 grau orange
7 orange grau

Irgendwie habe ich beim Decoder-Einbau wohl die Richtungen verwechselt (sollte man sich vielleicht auf die Isolierung des Motors schreiben :-).
Falls jemand diesen Umbau nachbaut und die zweite Liste (richtige Anschlüsse) verwendet, möge er sich doch bitte melden, ob damit das Problem beseitigt ist.
Bei meinem Umbau stimmt jetzt zwar auch alles, allerdings fährt die Lok im Analog-Betrieb falsch herum. Da ich jedoch nicht analog fahre, habe ich kein Interesse, alle Kabel umzulöten.

5. Nun die Lok aufs Programmier-Gleis und das Register CV1 auslesen. Ist dies problemlos möglich (Wert sollte 3 ergeben) scheint das schlimmste überstanden.
Bei der Montage der Gewichte und des Gehäuses unbedingt darauf achten, dass keine Kabel gequetscht werden.

Achtung! Alle Angaben sind nach bestem Wissen und Gewissen. Für eventuelle Fehler, Schäden, o.ä. bin ich nicht verantwortlich. Durch solche Eingriffe in die Fahrzeuge erlischt jegliche Gewährleistung des Herstellers.

Wer einen Fehler in meinen Beschreibungen findet, darf mir diesen allerdings gerne mitteilen!

Viel Spaß beim Umbau wünscht

Andreas Nothaft